Ein Piekser und gut! Plasmaspende – Ein Selbstversuch beim DRK-Blutspendedienst in Leipzig

Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der meine Eltern regelmäßig zum Blutspenden waren. Das muss Anfang/Mitte der 90er Jahre gewesen sein.
Was mir als Kind davon besonders in Erinnerung geblieben ist – das Stärkungsbuffet an dem es unter anderem Pfirsiche und Nektarinen gab, von denen ich auch probieren durfte.

© Maria Wolff

Seitdem sind gut 30 Jahre vergangen und ich habe trotz zwei Schwangerschaften und diverser Blutentnahmen noch immer kein entspanntes Verhältnis zu Nadeln, die in meinen Körper pieken. Das wollte ich ändern und so kam ich zu dem Thema zurück, vor dem ich all die Jahre zurückgeschreckt bin, weil ich schlichtweg unwissend dem Thema Blut- und Plasmaspende gegenüberstand.

Damit es euch anders ergeht, nehmen wir euch mit in das DRK-Blutspendezentrum auf der Prager Straße in Leipzig und erklären euch die Vorteile, die das Blut- und Plasmaspenden für euch, eure Gesundheit und andere Menschen hat.

Wie kann ich Blutspender:in oder Plasmaspender:in werden?

Erst einmal ist es von Bedeutung, dass du dich gesund fühlst. Du musst mindestens 18 Jahre alt sein und über 50 kg wiegen. Hast du diese Kriterien erfüllt, kannst du dir online und telefonisch einen ersten Termin buchen.

Der erste Termin besteht in der Regel aus einer umfassenden Untersuchung durch eine:n speziell geschulte:n Ärztin/Arzt. Des Weiteren musst du eine Selbstauskunft (Fragebogen) ausfüllen, die Themen wie Auslandsreisen und Medikamenteneinnahmen abfragt. Das dient dazu, Risikofaktoren für eine Spende auszuschließen. Das wird auch mit einer Blutprobe untermauert, die dir jedes Mal direkt mit der Spende abgenommen wird.

© Maria Wolff

Das erste Mal bei der Blut- oder Plasmaspende

Für das erste Mal bei der Blut- oder Plasmaspende solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, da du viele Unterlagen ausfüllen musst und eine ausführliche Untersuchung erhältst. Der Vorteil dieser Prozedur: du hast jedes Mal einen kleinen Gesundheits-Check-Up und Auffälligkeiten, auch in deiner Blutprobe, werden ernst genommen. Bei der Plasmaspende wird dir beim ersten Mal nur eine kleine Blutprobe entnommen und erst beim zweiten Mal kommst du zur eigentlichen Plasmaspende.
Wenn du nicht allein kommen magst, kannst du dir gerne jemanden mitbringen. Zu zweit sind viele Dinge leichter und vielleicht hat deine Begleitung direkt Lust auch Blut- oder Plasma zu spenden und somit etwas Gutes zu tun.

Tut Blut- oder Plasmaspenden weh?

Hier kommt wahrscheinlich die beste Nachricht für alle, die Angst vor Nadeln haben, so wie es mir ging: egal, ob du zum Blut- oder Plasmaspenden kommst, es ist immer nur ein einziger Piekser, der ganz am Anfang gemacht werden muss. Auch die regelmäßige Blutentnahme, um dein Blut oder Plasma zu testen, wird in einem Abwasch erledigt. Dass, wovor die meisten Menschen also Respekt haben, ist wirklich nur eine kleiner Piekser, der zudem von sehr fachkundigem Personal durchgeführt wird, das den ganzen Tag nichts anderes macht. Auch ich war überrascht, wie freundlich, zugewandt und schmerzfrei die ganze Prozedur war.

© Maria Wolff

Was ist der Unterschied zwischen Blut- und Plasmaspende?

Eine Frage, die immer wieder im Raum steht: was ist der Unterschied zwischen einer Blut- und einer Plasmaspende. Das ist schnell zu beantworten.

Bei einer Blutspende entnimmt man das komplette Blut. Also ähnlich wie bei einer Blutentnahme beim Arzt, nur dass man 500ml entnimmt. Das geht in der Regel sehr schnell und nach 5-12 Minuten ist man fertig damit. Frauen dürfen 4x und Männer 6x pro Jahr Blut spenden.

Mit der Plasmaspende verhält es sich etwas anders, denn hier wird nicht das gesamte Blut einbehalten, sondern nur das Blutplasma mit all seinen wichtigen Eiweißen, Hormonen und Immunglobulinen die bspw. dringend für die Behandlung von Patient:innen mit Immunerkrankungen benötigt werden. Die „festen“ Bestandteile des Blutes, also die Blutzellen, werden dem Körper zurückgeführt. Das passiert über eine Apheresemaschine, die das Blut in seine Bestandteile, Plasma und Blutzellen, aufteilt. Das klingt komplizierter als es ist, denn am Ende merkt man davon als Spender:in nichts, außer dass eine Plasmaspende länger dauert als eine Blutspende. Der große Vorteil ist, dass man bis zu 60x im Jahr Plasmaspenden kann (alle Menschen), da nur die „flüssigen“ Bestandteile des Blutes entnommen werden.

Erhalte ich eine Entschädigung für die Blut- und Plasmaspende?

In erster Linie tut man mit einer Blut- oder Plasmaspende etwas Gutes. Man kann kranken Menschen helfen, die auf die Spenden oder Medikamente, die aus den Spenden gefertigt werden, angewiesen sind. Zugegeben ist das ein sehr gutes Gefühl.
Für eine Blutspende erhält man beim DRK keine Aufwandsentschädigung, da diese nach kurzer Zeit abgeschlossen ist. Etwas anders verhält es sich bei der Plasmaspende, die in der Regel gut 45-60 Minuten dauern kann. Um die Zeit zu kompensieren, erhältst du für jede Plasmaspende 30€ Aufwandsentschädigung. Wenn du dir direkt vor Ort deinen nächsten Termin ausmachst, erhältst du 5€ Bonus dazu. Nach fünf Spenden gibt es ebenfalls einen Bonus und dann alle zehn Spenden. Ein regelmäßiges Plasmaspenden lohnt sich also für alle Seiten. Zudem gibt es beim DRK auch immer kleine Gewinnspiele und Give-Aways, die für Überraschungen sorgen. Für Snacks, Obst und Kaffee ist nach dem Blut- oder Plasmaspenden sowieso gesorgt. Getränke stehen zudem unbegrenzt zur Verfügung.
Außerdem erhält man einen regelmäßigen Gesundheits-Check-Up und behält so deine Gesundheit im Blick.

© DRK Leipzig

Was muss ich vor einer Blut- oder Plasmaspende beachten?

Vor einer Blut- und Plasmaspende solltest du immer ausreichend trinken. Das gilt auch für den Tag vor der Entnahme. 2 Liter sind das Minimum. Außerdem solltest du genug Essen und keinen Alkohol vorher trinken. Nimm dir ausreichend Zeit, damit du nicht hetzen musst und gestresst ankommst.
Wichtig ist es auch, deinen Personalausweis bereit zu halten, da du diesen vor jeder Spende vorzeigen musst.

Plasmaspende beim DRK- Blutspendedienst in Leipzig – Mein Fazit

Was mir bei der DRK besonders gut gefällt, das Personal ist stets freundlich und sehr achtsam. Gerade für mich als Neuling, mit Angst vor Nadeln, wurde alles bis ins Detail erklärt und Schritt für Schritt vorgegangen, sodass ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt habe. Zudem gibt es immer ein paar warme Worte und einen tollen Service nach der Blut- oder Plasmaentnahme, wenn man sich am Obst- und Snackbuffet stärkt und auf Wunsch einen Kaffee serviert bekommt.
Das Gefühl, anderen Menschen mit seiner Spende etwas Gutes tun zu können, erfüllt mich außerdem mit Stolz. Das Geld, dass ich für eine Plasmaspende erhalte, macht die ganze Sache in jedem Fall nicht unattraktiver.
Packt also am besten eure Freund:innen ein und warum nicht mal ein gemeinsames Kaffee-Date bei der nächsten Plasmaspende beim DRK Blutspendedienst Nord-Ost?!

P.S. Dann könnt ihr auch gleich das Spender-werben-Spender-System nutzen 😉

© DRK Leipzig

Alle Infos zum Plasmaspenden beim DRK-Blutspendedienst Leipzig

Wo? Prager Straße 13, 04103 Leipzig
Wann? MO-FR, MO und FR: 8 bis 14 Uhr, DI-DO: 12-18 Uhr
Was? Blut- oder Plasmaspende
Wer? Alle gesunden Personen ab 18 Jahre
Telefon? 0341 25354410
Website? https://plasmaspende.blutspende.de/standorte/blut-und-plasmaspendezentrum-leipzig
Instagram? https://www.instagram.com/drkplasmaspende/?hl=de