frisch und haltbar Neue Musik für eure Ohren

Unser Musikkolumnist, Benni, hat es wieder getan. Er hat sich für euch die Ohren wund gehört und die beste neue Musik herausgefiltert, die in den letzten Monaten neu in Umlauf gekommen ist.
Spitzt die Ohren, putzt die Brillen und los geht’s mit frisch und haltbar!

Smile And Burn: “Seid ihr stolz auf mich?” (26.07.2024)

Smile And Burn haben inzwischen 16 Jahre Bandgeschichte und mit diesem neuen insgesamt sieben Alben auf dem Buckel. Zwischendurch wurde auch mal eben noch die Band verkleinert und der Gesang von englisch auf deutsch umgestellt. Ganz schön viel eigentlich.
Dennoch muss ich zugeben, dass ich persönlich trotz immer-mal-wieder-Reinhörens in diverse Alben und auch durch Livekonzerte nie wirklich einen bleibenden Zugang zur Band gefunden habe.
Bis jetzt.

© Benni Pflug
Smile and Burn „Seid ihr stolz auf mich?“

„Seid ihr stolz auf mich“ geht musikalisch und inhaltlich neue Wege.
Die Band singt schonungslos und unkryptisch über Vergangenheitsbewältigung, Depressionen, die Aufarbeitung von transgenerationalen und ganz persönlichen Familientraumata und bewegt sich dabei in deutlich weiter gesteckten Grenzen weg vom relativ repetitiven Moshpitpunk in Richtung luftiger, reduzierter, atmender, breitflächiger Postpunk.Besonders die Kombination von Lyrics und Video im Titeltrack „Stolz“ gehen durch und in Mark und Bein.

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Weitere Abspieltipps von mir wären die Songs
• „Asche von gestern“
• „Alle verlieren“
• „Fallen“

Das Album wurde im Studio der Donots aufgenommen und erscheint auch über deren Label Solitary Man Records.
Im November steht die Tour an, auf die ich mich besonders freue: Als Support mit dabei sind Es brennt – eines der besten Liveduos, die ich in den letzten Jahren erleben durfte!

Wir sehen uns am 16.11. in der Moritzbastei?

Keshavara: “III” (28.06.2024)

Bereits im Juni ist das dritte Album der Kölner Band Keshavara erschienen, welche ursprünglich aus einem Soloprojekt des deutsch-indischen Musikers Keshav Purushotham hervorgegangen und inzwischen zu einem festen 4-Personen-Gespann gewachsen ist.
Wunderbar weirder, surreal spaciger, avantgardistisch absurder transkultureller Mix aus 70er Jahre Funk, Bollywood-Soundtrack und Neo-Psychedelic, auch sprachlich raffiniert garniert mit einem spannenden Mischmasch aus Deutsch, Englisch, Hindi und Gibberish.
Bonuspunkte gibt es von mir für den fetten Basssound und den schnieken Sticklook im Artwork.

© Benni Pflug
Keshavara „III“

Das Album könnte euch gefallen, wenn ihr Lust auf einen abgefahrenen Musiksmoothie habt, den Mixer mit Bands wie Khruangbin, Selig,Yīn Yīn, Erobique,King Gizzard & the Lizard Wizard und Vögel die Erde essen füllt und mal richtig gut durchmixt.

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Mein neues Nicki: “Am Ende alles gut” (13.09.2024)

Als drittes möchte ich euch heute gern eine lokale Band vorstellen.
Mein neues Nicki (Hach! Nicki! eines meiner Lieblingswörter ever! Ich bin eh großer Fan davon, in Vergessenheit geratende Wörter zu erhalten.) existieren seit 2019 und haben nicht nur einen der schönsten Bandnamen nach Akne Kid Joe, Shitney Beers und Grillmaster Flash, sondern bringen in der kommenden Woche nach der bereits 2021 erschienenen EP “Schnellbüffet Süd” auch noch ihr erstes Album raus.

© Benni Pflug
Das gute alte Tape – Mein neues Niki

Zum vorab erschienenen Lied “Lava” schrieb die Band folgendes:
“Ob es um Klimawandel, Gleichberechtigung oder Persönlichkeitsrechte geht: wenn Reflexion, Rücksichtnahme und Weitsicht mit wütenden Social Media Kommentaren begegnet wird und man mit ansehen muss, wie sich infantiler Trotz immer weiter unter erwachsenen Menschen ausbreitet, fragt man sich, wo wir in den letzten Jahren eigentlich falsch abgebogen sind. Fakten sind gefühlten Wahrheiten unterlegen und Emotionen bestimmen den Diskurs. Die Bereitschaft, irgendetwas außerhalb des eigenen Weltbilds zu verstehen, liegt bei 0 und gleichzeitig wird maximales Verständnis für die eigene Meinung eingefordert, ja sogar die Meinungsfreiheit als Argumentationsvehikel missbraucht, um ein Recht auf Widerspruchsfreiheit für sich zu reklamieren.

Der Song handelt davon, angesichts dessen die Hoffnung zu verlieren und sich einer solchen Wand gegenüber schwach und alleine zu fühlen. Und von der Hoffnung, damit nicht alleine zu sein.”

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Wer Lust auf einen melodiösen Mix aus Indie und Punkrock mit deutschen Texten irgendwo im musikalischen Kosmos zwischen Schrottgrenze und Herrenmagazin hat, dem sei die Albumreleaseparty am Freitag, dem 13.09.2024 im KOPFSALAT am Stannebeinplatz ans Herz gelegt.

Einlass 19 Uhr, Als Opener wird die Band Gush spielen.

Über frisch & haltbar

Für Feedback oder weitere Musikideen könnt ihr mich gern auf meiner Instagramseite kontaktieren.

Unter anderem gibt es dort jeden Freitag den Versuch, ohne die üblichen Musikalgorithmen, dafür aber durch eure persönlichen Vorschläge einen möglichst breit gefächerten Fundus an Neuveröffentlichungen von kleineren und größeren Bands und Künstler:innen vorzustellen und gemeinsam abzustimmen, welche davon in unsere “frisch & haltbar Playlist” wandern dürfen.

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